aktualisiert am  28. Oktober

 

An dieser Stelle behandeln wir aktuelle Themen.

 Mitgliederversammlung 2024

Die Mitgliederversammlung fand im RiverLoft in Brunsbüttel statt. Durch einen neu gewählten Geschäftsführer, der Bestätigung des bisherigen Vorstandes und der Ernennung von Matthias Paraknewitz zum Ehrenmitglied gab es viel zu besprechen und auszutauschen. Zudem wurden sich ausgiebig Gedanken gemacht, wie man die VSVI-SH zukunftssicher aufstellen kann und wie man junge neue Mitglieder erreichen kann. Danach wurde einem spannenden Vortrag über den Wirtschaftsstandort Brunsbüttel in Bezug auf LNG von Herrn Schnabel gelauscht und diskutiert. Rund um eine gelungene Veranstaltung, sodass man den Organisatoren aus der BG Itzehoe zu Dank verpflichtet ist!


Tag der Verkehrsingenieure 2022 

Der Tag der Verkehrsingenieure 2022 fand im Rahmen der Nordbau statt. In dem neuem Holstenhallen Congress Center wurde durch den Vorsitzenden Peter Bender begrüßt. Nach einem kurzen Grußwort des BSVI-Präsidenten Matthias Paraknewitz konnten die ca. 90 Teilnehmenden dem Fachvortrag von Herrn Carsten Butenschön, Leiter der Niederlassung Nord der Autobahn GmbH, gelauscht werden. Hierbei wurde erklärt, wie die Autobahn GmbH sich entwickelt hat und welche Herausforderungen an dem sogenannten "Tag 2" nun anstehen. Zudem wurde noch die Umsetzung der unternehmensweiter Programme, wie den Rastplätzen, den Schnellladeinfrastrukturen, dem Brückenprogramm und das zentrale Monitoring angesprochen. Mit großem Interesse wurde dem Vortrag gefolgt und anschließend in einer spannenden Diskussion noch offene Fragen geklärt. 


Die VSVI-SH dankt den Anwesenden für die Teilnahme, sowie dem Vortragenden Herrn Carsten Butenschön und hofft auf ein baldiges Wiedersehen!

Fotos: VSVI-SH


 Mitgliederversammlung 2022 endlich wieder in Präsenz

Nachdem schon 2020 die Planungen für die Mitgliederversammlung begonnen hatten, wurde diese nun endlich wieder in Präsenz durchgeführt. Mit nettem Rahmenprogramm, wie einem Vortrag von Herrn Schmuck, Stadt Kiel, wurde der Tag in entspannter Runde beendet.  Die VSVI-SH bedankt sich bei der Bezirksgruppe Kiel für die Ausrichtung der Mitgliederversammlung und den Teilnehmenden für die rege Beteiligung.


Foto VSVI-SH: Herr Schmuck, Stadt Kiel

 

Die VSVI Schleswig-Holstein verabschiedete ihren bisherigen Geschäftsführer Dr.-Ing. Volker Brandt, der nach über anderthalb Jahrzehnten diese ehrenamtliche Position abgegeben hatte. Der Landesvorsitzende der VSVI-SH, Dipl.-Ing. Matthias Paraknewitz, hatte dem scheidenden Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der Vereinigung bereits anlässlich der letzten Mitgliederversammlung für sein langjähriges Wirken Dank gesagt. Dr.-Ing. Brandt konnte diesen dort allerdings nicht persönlich entgegennehmen. So ließen sich Paraknewitz und der heutige Geschäftsführer und Nachfolger, Dipl.-Ing. Bernd Schäfsmeier (auf dem Foto rechts) die Gelegenheit nicht nehmen, ihm die besten Grüße der VSVI-SH verbunden mit einem kleinen Präsent persönlich zu überbringen.

Foto VSVI-SH: von links Dr.-Ing. Volker Brandt und Dipl.-Ing. Bernd Schäfsmeier 

Dr.-Ing. Brandt übergab jüngst die Geschäftsführung der VSVI-SH

Grußwort des Vorsitzenden der VSVI-SH zum Jahreswechsel 2020/2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

zum Jahreswechsel erhalten Sie meinen Rückblick auf das Vereinsjahr 2020 und eine kleine Vorausschau auf die Termine des Jahres 2021. 

Das Jahr 2020 begann wie gewohnt mit unseren Fortbildungsveranstaltungen im Januar und Februar in Rendsburg bzw. in Neumünster und alle Vortragsveranstaltungen waren gut besucht. Neben den vielen fachlichen Themen bleibt sicher der Vortrag des Wetterexperten Frank Böttcher zum Thema „Extremwetter und Klimawandel – Auswirkungen auf den Verkehr“ in lebhafter Erinnerung. 

Zeitlich unmittelbar nach unseren Veranstaltungen begann die Corona Pandemie, deren Auswirkungen jeder mit unterschiedlichen Einschränkungen in seinem persönlichen und beruflichen Umfeld erlebte. 

In der Folge wurden viele Veranstaltungen der VSVI SH abgesagt bzw. verschoben. Auch die Laborseminare fielen aus und die gemeinsame Fortbildungsveranstaltung mit dem ADAC zum Thema Mikro – Mobilität in Neumünster musste auf das Jahr 2021 verschoben werden. Für das Frühjahr hatte die Bezirksgruppe Kiel unsere Mitgliederversammlung bereits organisiert, die leider nicht stattfinden konnte. 

Unser „Studierendenpreis der VSVI SH“ konnte jedoch am 16. Juli 2020 an der FH Lübeck im Rahmen eine Online Veranstaltung zum vierten Mal verliehen werden. Es war ein ungewohnter, doch würdiger Rahmen. Mein besonderer Dank gilt der Jury, die bereits an der neuen Auslobung für 2021 arbeitet. 

Im Rahmen der NordBau in Neumünster im September sollte der „Tag der Straßenbau- und Verkehrsingenieure“ stattfinden. Diese Veranstaltung konnte nicht im gewohnten Rahmen auf dem Messegelände ausgerichtet werden. Genutzt hat die VSVI SH diesen Tag für ihre Mitgliederversammlung. Es war eine Zusammenkunft „mit Abstand“ in der Stadthalle Neumünster, mit einem Fachvortrag zum Thema: „Automatisiertes Fahren in Wechselwirkung mit der Infrastruktur“ und den satzungsgemäß vorgeschriebenen Wahlen und Haushaltsbeschlüssen. 

Ihre Anmeldungen mit dem „Onlineverfahren“ für unsere Veranstaltungen leistete hier gute Dienste, zum einen für die Teilnahmebescheinigung, zum anderen auch für die Anwesenheitslisten in Zeiten der Corona Pandemie. 

Dieses „Onlineverfahren“ wollen wir auch für die Aktualisierung unseres Mitgliederverzeichnisses nutzen. Um den Informationsaustausch zwischen Mitgliedern und Vereinigung zu verbessern bitten wir Sie uns Ihre aktuelle Emailadresse zu übermitteln. Hierfür finden Sie auf der Startseite unserer Homepage (www.vsvi-sh.net) eine Anmeldung „Kommunikation mit der VSVI SH“. Bitte nehmen Sie rege daran teil, damit wir die Kommunikation der VSVI SH auf Dauer vereinfachen und professionalisieren können. 

Das aktuelle Fortbildungsprogramm für das Jahr 2021 geht Ihnen normaler Weise um diese Zeit zu. Der Vorstand der VSVI SH hat beschlossen, die Fortbildungsveranstaltungen im Jahr 2021 zu verschieben bzw. anders zu organisieren. Auf Grund der fehlenden Planungssicherheit sind aktuell zunächst zwei digitale Fortbildungsveranstaltungen am 04.03.2021 und 09.09.2021 vorgesehen. Ob und wie sich dieses Format

bewähren wird, werden wir prüfen, denn dieses Format kann nicht den gewohnten und persönlichen Kontakt ersetzen.

Für den 30.04.2021 bereitet die Bezirksgruppe Kiel eine Mitgliederversammlung vor. Die Kolleginnen und Kollegen haben wieder ein Rahmenprogramm vorgesehen, das hoffentlich auch durchgeführt werden kann. 

Aktuelles zu den Terminen und Themen der Fortbildung entnehmen Sie bitte den Informationen auf unserer stets aktuellen Internetseite.

An dieser Stelle bitte ich diejenigen, die unserer Vereinigung noch kein Lastschriftmandat für den Einzug ihres Mitgliedsbeitrags erteilt haben den Mitgliedsbeitrag in Höhe von 48,00 € fristgerecht anzuweisen. Sollten Sie Unterlagen für die Einrichtung des SEPA Lastschriftmandates benötigen können Sie diese gerne in unserer Geschäftsstelle anfordern. 

Die BSVI hat wie alle anderen Landesvereinigungen in Deutschland, ihre Arbeit eingeschränkt fortsetzen können. Ich danke Ihnen an dieser Stelle dafür, dass Sie sich an der Online Befragung der BSVI beteiligt haben. Die vollständige Auswertung finden Sie auf unserer Internetseite.

Das Ergebnis hilft einerseits den Kontakt untereinander aufrecht zu halten, fachliche Themen (künftige Verkehrsmittel Wahl und BIM) zu diskutieren und zeigt gleichzeitig die wirtschaftliche Stimmung in unserer Branche. Andererseits ermöglicht es uns auch mit unseren berufsständigen Fragen und Forderungen auf die Politik zuzugehen.

Die beteiligten Firmen, Ingenieurbüros und Verwaltungen im Bereich der Verkehrsinfrastruktur sind mit ihren Beschäftigten nicht die Gewinner dieser Pandemie, doch sind sie bislang wirtschaftlich insgesamt gut durch diese Zeit gekommen. Viele Projekte konnten dank kurzfristiger Hygienekonzepte und beispielhaftes Organisationstalent mit wenig Verzug und in annährend gleich guter Qualität weiter vorangetrieben werden. Mit Sorge erkennt die Branche, dass besonders im kommunalen Bereich die Finanzmittel für Infrastruktur knapper werden und fordert hier von der Politik eine erkennbare Position. Den Ungewissheiten der Krise kann am ehesten mit Planungssicherheit begegnet werden.

Für 2021 lobt die BSVI wieder den Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr aus und ich hoffe, dass für 2021 viele Bewerbungen aus Schleswig-Holstein eingereicht werden. 

Ich danke allen Vorstandsmitgliedern und Mitgliedern unserer Vereinigung für ihr Engagement und ihre ehrenamtliche Arbeit sowie der Fördergemeinschaft für die verlässliche finanzielle Unterstützung der Fortbildungsarbeit.

 

 

 

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen guten Start in das neue Jahr 2021 mit viel Erfolg, Glück und Gesundheit und hoffe auf ein gesundes Wiedersehen auf einer unserer nächsten Veranstaltungen.

 

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Matthias Paraknewitz

Die "Corona-Mitgliederumfrage" der BSVI ist inzwischen abgeschlossen und nun liegen die Ergebnisse der Umfrage vor. Über den folgenden Link zur BSVI-Seite finden Sie [hier] die zugehörige Pressemitteilung sowie die öffentlich zugängliche Ergebnisdarstellung.

Mit einem Klick auf das Bild unten gelangen Sie zum geschlossenen Mitgliederbereich. Nach dem Login dort gelangen Sie zu einer etwas umfänglicheren Darstellung des Umfrageergebnisses.

In den vergangenen Wochen beschloss der Koalitionsausschuss ein kommunales Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket im Umfang von rund 130 Milliarden Euro, um die wirtschaftlichen Folgen der Covid19-Pandemie abzumildern. Die BSVI begrüßt die zusätzlichen Mittel für den Verkehrssektor wie für die Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich der E-Mobilität und alternativer Antriebe.

Quelle: BSVI

Die BSVI vertritt die vierzehn Vereinigungen der Straßenbau- und Verkehrsingenieure (VSVI), in denen in ganz Deutschland über 16.000 Ingenieurinnen und Ingenieure aus Ingenieurbüros, Bauindustrie und Baugewerbe, Forschung und Lehre, staatlichen und kommunalen Bauverwaltungen und Verkehrsbetrieben zusammengeschlossen sind. Sie zählt damit zu den größten Ingenieurverbänden in der Bundesrepublik Deutschland.

Dipl.-Ing. Matthias Paraknewitz, Fockbek, zum BSVI-Präsidenten gewählt

BSVI-Delegiertenversammlung wählt in Bremerhaven den Vorsitzenden der VSVI-SH zu ihrem Präsidenten

Die diesjährige Delegiertenversammlung der BSVI in Bremerhaven hat für Schleswig-Holstein und für seine VSVI-Landesvereinigung eine besondere Bedeutung, denn ihr Landesvorsitzender ist nun Präsident der Bundesvereinigung. 

In seiner Dankesrede würdigte Paraknewitz die Arbeit des bisherigen Präsidiums und stellte zugleich einige Schwerpunkte vor, die in der nun beginnenden Amtszeit angegangen werden sollen: 

Einigkeit mache stark und daher werde der Fokus auf Zusammenarbeit und auf die Themen wie Information zu Fortbildungsaktivitäten, zu neuen Themen wie e-Mobilität, mikro e-Mobilität, Klimaschutz, den Erfahrungsaustausch zu VSVI-Aktivitäten sowie auf Serviceangebote für effiziente Vereinsführung usw. gerichtet sein. 
Ferner gelte es den Deutschen Straßenpreis weiterzuentwickeln, die Verbandsarbeit weiter zu intensivieren, die Internetpräsenz aktuell vorzuhalten und insbesondere das Berufsbild des Straßenbau- und Verkehrsingenieurs in der Öffentlichkeit noch mehr in das Blickfeld der Gesellschaft zu rücken und junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern.

Auch die Unterstützung der Landesverbände etwa bei der Mitgliedergewinnung oder der Netzwerkbildung junger Ingenieure und Mitglieder stehe mit auf der Agenda.

Es gebe sehr viel zu tun und das machte Paraknewitz an dem Beispiel fest, wonach man von Jahr zu Jahr weniger Zeit brauche den Ozean zu überqueren oder um die Welt zu reisen, aber womöglich mehr Zeit benötige, um z. B. an seinen Arbeitsplatz zu gelangen!

Mit Prof. Dr.-Ing. Holger Lorenzl von der TH Lübeck wurde auch ein weiterer Schleswig-Holsteiner in das BSVI-Präsidium gewählt!

Die VSVI Schleswig-Holstein gratuliert ihrem Vorsitzenden sowie allen anderen neuen Präsidiumsmitgliedern zur Wahl und wünscht für die wichtige ehrenamtliche Arbeit eine glückliche Hand!

Die nachfolgenden Fotos vermitteln einen kleinen Eindruck von der Delegiertenversammlung

Fotos: VSVI-SH (Klick auf ein Bild vergrößert es)

Bewegliche Brücken in Schleswig-Holstein

Die folgende Dokumentation, die Kl.-U. Mackert erarbeitet und der VSVI-SH freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, gibt dem interessierten Leser einen sehr guten Überblick über die Entwicklung beweglicher Brücken in Schleswig-Holstein!

Zum Lesen bitte auf das erste Bild klicken und dann mit Mausklick fortfahren!

Studiengang Bauingenieurwesen nimmt 2018 in Kiel Betrieb auf!

 

 




Die VSVI-SH richtet eine Stellungnahme zu dem Thema Planungsbeschleunigung von Infrastrukturmaßnahmen an den Wirtschaftsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtages:

Wirtschaftsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtages
Vorsitzender Herrn Dr. Tietze
Düsternbrooker Weg 70
24105 Kiel

Planungsverfahren für die Infrastruktur beschleunigen

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, 
sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 6. Oktober 2017, mit dem Sie der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure Schleswig-Holstein e.V. (VSVI-SH) die Möglichkeit einer Stellungnahme zu dem Thema Planungsbeschleunigung von Infrastrukturmaßnahmen einräumen. 

Die VSVI-SH begrüßt die Initiative des Landtags, verschiedene Interessengruppen zur Planungsbeschleunigung anzuhören und daraus eine Gesetzesinitiative abzuleiten.
Die beiden in Bezug genannten Drucksachen machen im Ansatz bereits deutlich, wie dringlich aber auch komplex das Thema ist.
Ausgehend von den in den Anträgen genannten Aspekten sind es aus Sicht der VSVISH folgende Schwerpunkte, die im Zusammenhang mit der Planungsbeschleunigung stehen: 

· Dauer und Umfang von Genehmigungsverfahren
· Politische Legitimation
· Beteiligungsverfahren für Infrastrukturmaßnahmen, die die 
  Öffentlichkeit in den Planungsprozess einbinden
· Komplexität und Umfang der Fachgutachten
· Stetige Fortentwicklung des Planungsrechtes, u.a. durch 
  Urteile

· Finanzielle und personelle Ausstattung der Behörden und   
  Auslastung der Fachgutachter sowie Fachkräftemangel.   

Eine Arbeitsgruppe der VSVI-SH hat sich mit den o.a. Schwer-punkten befasst und Lösungsansätze nachfolgend näher aus-geführt: 

· Recht/Genehmigungsverfahren
· Technik/Standardisierung
· Organisation

· Politische Legitimation
· Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung

Bei der Befassung mit den einzelnen Themenbereichen ist ins-besondere der Abschlussbericht (Mai 2017) des auf Bundes-ebene eingesetzten „Innovationsforums Planungsbeschleu-nigung“ berücksichtigt worden.

1. Recht/Genehmigungsverfahren

Die Genehmigung von Verkehrsinfrastrukturprojekten wird durch ein komplexes gesetzliches Umfeld und insbesondere durch die europarechtlichen Vorgaben bestimmt, so dass Beschleunigungspotentiale eingeschränkt sind.

Grundsätzlich sollten daher auf Landesebene die länderspezifischen Regelungen nicht über die Regelungen der EU oder des Bundes hinausgehen.
Bei Betrachtung einzelner Infrastrukturvorhaben (z.B. Ersatzneubauten von Brücken) stellt sich die Frage, ob nicht öfter vereinfachte Genehmigungsverfahren (Plangenehmi-gung) zur Anwendung kommen können. Um rechtssicher Bauvorhaben vorzubereiten, wird oftmals ein Planfest-stellungsverfahren durchgeführt, obwohl nach den gesetzlichen Regelungen eine Plangenehmigung möglich wäre insbesondere wenn nur eine kleine oder keine „Änderung“ vorliegt. Zur Stärkung der Rechtssicherheit schlägt das „Innovationsforum Planungsbeschleunigung“ vor, dass in einer Anlage zu den Fachplanungsgesetzen Kategorien für vereinfachte Verfahren genannt werden und ggf. auch Ausnahmeregelungen (Plangenehmigung trotz UVP-Pflicht) aufgenommen werden. Diese Empfehlung unterstützt die VSVI-SH.
Auch der Vorschlag des „Innovationsforums Planungsbe-schleunigung“ integrierte Planungs- und Genehmigungs-prozesse durchzuführen. D.h. dass Raumordnungsbelange im Rahmen der Planfeststellung mit geprüft werden, wird für sinnvoll gehalten.
Diese Verfahrensweise führt zur Auseinandersetzung mit der Umweltverträglichkeitsprüfung an einer Stelle. Die Präklusions-regelung (Ausschluss bestimmter Rechtshandlungen oder Rechte) sollte wieder eingeführt werden. Die aktuelle Fassung des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes sieht aufgrund der Rechtsprechung des EuGHs leider nur eine Präklusion in Missbrauchsfällen vor.
Im Weiteren wird dafür geworben, dass ein Stichtag für die anzuwendende Sach- und Rechtslage festgelegt wird, um aufwendige zeitverzögernde neue bzw. ergänzende Erhebungen und Planänderungen zu vermeiden.

2. Technik/Standardisierung

Die Standardisierung von Planunterlagen (insbesondere für die Planfeststellung) kann zur Vereinheitlichung beitragen und auch im Hinblick auf den Umfang der Planunterlagen Grenzen setzen.
Planunterlagen im Planungsprozess werden je nach Planungstiefe immer detaillierter und unterliegen ver-schiedenen Prüfungen Es ist sinnvoll die Prüfkriterien der Planungstiefe anzupassen, zu standardisieren und gestuft rechtssicher abzuarbeiten.
Die Möglichkeiten zur Digitalisierung der Planung und des Baus von Verkehrsinfrastruktur haben sich in den vergangenen Jahren weiter entwickelt und bieten Planern, Genehmigungs-behörden und den am Bau Beteiligten vielfältige Möglichkeiten.







Neben der Visualisierung für die Öffentlichkeitsbeteiligung wird es insbesondere 
mit dem Building Information Modeling (BIM) möglich, neben der dreidimensionalen Abbildung auch Kosten und Zeit über den gesamten Planungs- und Bauprozess zu erfassen. Voraussetzung ist dafür eine Vorgabe einheitlicher Datenstrukturen.
Von Seiten der VSVI-SH wird die Mitwirkung auch der Verwaltung am BIMProzess für wichtig erachtet. Insoweit wird begrüßt, dass die Straßenbauverwaltung Schleswig-Holstein bereits sich mit dem Pilotprojekt „Erweiterung der Rastanlage Ellund an der A7“ am Prozess beteiligt.

3. Organisation/Fachkräfte

Der in der Drucksache 19/94 formulierte Vorschlag wird begrüßt, die Planungskapazitäten für das Land beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) weiter aufzustocken, um die Maßnahmen des Investitionshochlaufs (Bund, Land, Kreise) weiterhin kompetent, sorgfältig und transparent abzuwickeln.
Die Einführung eines zusätzlichen Studiengangs Bau-ingenieurwesen zur Ausbildung von Straßenbau und Verkehrsingenieuren an einem weiteren Standort in SH wird begrüßt.
Austausch von Personal und Kompetenz: es sollten verbesserte Möglichkeiten für einen Übergang von Fachkräften zwischen Wirtschaft, Lehre und Verwaltung geschaffen werden (z. B. Anerkennung der Berufserfahrung in der Wirtschaft).
Zur organisatorischen Straffung der Prozesse ist eine Bündel-ung der Finanzverantwortung für die Planungs- und Reali-sierungskosten zielführend.

4. Politische Legitimation

Parlamente als Volksvertretungen spielen derzeit beim Planungsprozess eine geringe Rolle. Lediglich bei den Ausbaugesetzen zu den Bedarfsplänen erfolgt eine parlamentarische Befassung. Ungelöste politische Konflikte um Infrastrukturvorhaben werden in die Verwaltungsverfahren gelegt.
Sofern Projekte parteiübergreifend getragen werden oder frühzeitig eine partnerschaftliche Zusammenarbeit einsetzt, kann damit einer konfrontativen Grundhaltungen vorgebeugt werden. Wichtig ist, dass einmal getroffene Entscheidungen des Parlaments weiter gelten, insbesondere um Planungssicherheit zu gewährleisten.
Für bedeutende Projekte wie die A20 oder auch die Fehmarnbelt Querung würden - analog zu den dänischen Planungs- und Baugesetzen - Entscheidungen des Parlaments besonders zum „Ob“ aber auch zum „Wie“ sicher zur Planungsbeschleunigung beitragen. Inwieweit dies bezüglich der im Grundgesetz verankerten Gewaltenteilung und der Mitwirkungsrechte umsetzbar ist, kann nicht überblickt werden. Unabhängig von den vorgenannten Vorstellungen wird begrüßt, dass die Fachministerien das gemeinsame Gespräch mit Verbänden, insbesondere mit den Naturschutzverbänden suchen.

5. Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung

Dem Thema „Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung“ im Kontext von immer länger werdenden Planungszeiten und mangelnder Durchsetzbarkeit von Planungsvorhaben wurde zunehmend Bedeutung beigemessen. Mittlerweile sind Regelungen zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung gesetzlich verankert worden (in SH § 83 a Abs. 3 LVerwG).
Unabhängig davon haben die Planer es sich auch schon davor zur Aufgabe gemacht, die Bürger/Verbände bereits vor dem offiziellen Genehmigungsverfahren frühzeitig zu informieren und sehen die Bürgerbeteiligung als Chance, um ein Projekt konstruktiv voranzubringen und dabei die kritischen Stimmen der Betroffenen zu berücksichtigen.
Zweifel bestehen jedoch, ob in Deutschland aufgrund der Mentalität („nicht vor meiner Haustür“, Kritik ohne Alternativvorschläge) die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung aufwändige Klageverfahren verhindern kann.
Deutlich sollte werden in welchem Schritt über das „Ob“ und in welcher Planungsphase über das „Wie“ diskutiert wird. Bei klarer Systematik wird eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung dann zum Erfolg. Bei einer frühen Einbeziehung sind Änderungen noch leichter möglich. D.h. vor Festlegung auf eine Lösungsvariante erfolgt ein ergebnisoffenes Verfahren. Der im Alternativantrag (Drucksache 19/94) formulierte Vorschlag von Planungs- und Zukunftswerkstätten klingt insoweit zielführend.
Da der Abschlussbericht des Innovationsforums Planungs-beschleunigung aus Mai 2017 sehr aktuell ist und alle Facetten des Planungsprozesses beleuchtet, wird von Seiten der VSVI-SH empfohlen, dass die Landesregierung den Bund auffordert, die Handlungsempfehlungen zügig aufzugreifen und den Umsetzungsprozess zu starten.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Paraknewitz

Stellungnahme als pdf-Datei [hier] herunterladen.

Der Ingenieurmangel ist ein hochaktuelles Thema!

 


sh:z in der Ausgabe vom 17. November 2017


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Die VSVI-SH ist sehr daran interessiert, das sich verschärfende Problem des 'Ingenieurmangel' kontinuierlich zu thematisieren. Daher erscheinen auf ihrer Internetpräsenz in loser Folge Informationen zu der darüber geführten öffentlichen Diskussion.

Dr.-Ing. Manfred Hase ist auch Vorstandsmitglied der VSVI-SH. In seiner Funktion als Referent für Öffentlichkeitsarbeit ist es sein besonderes Anliegen, möglichst viele und gerade junge Menschen für den Beruf des Bauingenieurs zu begeistern. Er zeigt in seinem Artikel in der Fachzeitschrift Straße und Autobahn 10/2017 auch auf, dass sich Schule, Wirtschaft und Verwaltung den heutigen Anforderungen schnell und besser anpassen müssen. 

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Der NDR berichtet darüber in seiner Sendung "Schleswig-Holstein-Magazin" am 30. Oktober 2017

quo vadis Ingenieurnachwuchs?
Der zunehmende Mangel an Fachkräften stellt nicht nur Industrie und Handwerk vor massive Probleme. Bauunternehmen, Planungsbüros und öffentliche Verwaltungen suchen qualifiziertes Personal insbesondere im Ingenieurbereich. Vielfach bleiben vakante Stellen monatelang unbesetzt, weil sich keine geeigneten Kräfte finden. Dringend zu erledigende Aufgaben und Investitionen etwa bei der Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur müssen verschoben werden oder bleiben liegen. Die VSVI Schleswig-Holstein e. V. greift das Thema auf zu zeigen, wie diese Situation aus Sicht der verschiedenen Fachverbände eingeschätzt wird und welche Perspektiven dort gesehen werden. Dazu befragt unser VSVI-Mitglied Dipl.-Ing. Carsten Carstensen die jeweiligen Verbandsvertreter. 

...erster Teil (BSVI), zweiter Teil (AIK-SH), dritter Teil (LBV.SH)...

Den Anfang in dieser Reihe macht der Vizepräsident der Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure e. V. (BSVI),  Dipl.-Ing. Rainer Popp.

Herr Popp, aus der Sicht der Bundesvereinigung haben Sie hier sicher einen ganz guten Überblick: Wie viel technisches Personal wurde in den Straßenbauverwaltungen der Bundesländer abgebaut?
Zunächst möchte ich an die Aufgabenverteilung im Straßenbau erinnern wie sie im Grundgesetz geregelt ist: Die Länder betreiben den Straßenbau im Auftrag des Bundes mit eigenen Verwaltungen und eigenem Personal. Daher kann es naturgemäß keine einheitliche Antwort auf diese Frage geben. 

Die Straßenbauverwaltungen der Länder haben nach unserer Übersicht in den letzten 20 Jahren Personal in einer Größenordnung von 20 % bis 30 % abgebaut – und das trotz zunehmender Aufgaben und immer komplexerer Aufgabenstellungen. Das war und ist unter Berücksichtigung der Verwaltungsreformen und teils massiven Strukturänderungen bis hin zu Privatisierungen von zuvor staatlichen Aufgaben oft zu viel. Manche Verwaltung konnte sich bei der Planung der Straßen und Brücken noch einen gewissen Spielraum schaffen, indem sie z. B. im Straßenbetriebsdienst überproportional Personal abgebaut haben, aber ansonsten sehen wir eine zunehmende Überlastung, die sich auch dramatisch auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. 

Wie hoch schätzen Sie den Bedarf an Straßenbauingenieuren ein und kann er Ihrer Meinung nach gedeckt werden?
Der Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren ist in der Bauindustrie, in den Büros und in den Behörden ungebrochen, täglich zu spüren und kann schon heute nicht mehr auch nur ansatzweise gedeckt werden – Stichwort: Fachkräftemangel. Bedenkt man, dass Planen und Bauen immer komplexer, die Spezialisierungen immer feiner und die Projektkommunikation immer aufwändiger werden und dass die Demografie auch vor den Bauschaffenden nicht Halt macht, dann muss allen klar sein, auf welchen Personalengpass wir zusteuern bzw. schon angekommen sind. Wenn jetzt auch noch die Investitionen gerade wegen des immensen Erhaltungsbedarfs hochgefahren werden – was für Deutschland ja richtig und wichtig ist – dann wird sich die Personalsituation noch weiter verschärfen und einen Zustand herbeiführen, der eine fachgerechte Realisierung stark infrage stellt. Noch eine Anmerkung zur Diskussion um die Übernahme der Autobahnen oder gleich aller Fernstraßen durch den Bund. Auch eine Bundesgesellschaft würde vor denselben Problemen stehen, neue und gute Ingenieure zu bekommen. 

Wie viele Studierende im Bauingenieurwesen spezialisieren sich in Straßenbau- und Verkehrstechnik und stoßen in absehbarer Zeit auf den Arbeitsmarkt?

Zum einen hat uns der Bologna-Prozess eine schier unüberschaubare Zersplitterung der Studiengängen im Straßenbau- und Verkehrswesen beschert wie z. B. „Urbane Mobilität“ oder „Internationales Baumanagement“. Zum anderen hat sich der Studierende heute während des Studiums ja noch gar nicht auf eine Fachrichtung festgelegt, so dass uns hierzu keine Zahlen vorliegen. Was wir von den Kollegen aus den Universitäten und Hochschulen hören, ist, dass die Studierendenzahlen im Bauingenieurwesen sich regional sehr unterschiedlich entwickeln. Generell ist aber klar, dass schon heute die aus dem Berufsleben ausscheidenden nicht 1:1 ersetzt werden können. Der Ingenieurmangel wird sich bald noch weiter verschärfen, wenn die starken Jahrgänge – in den Belegschaften sind die 50- bis 60-Jährigen eindeutig die größte Gruppe – in Rente oder Pension gehen. 

 

Wie wird sich die Personalsituation in diesem Bereich aus Ihrer Sicht entwickeln?

Die Lage ist sehr ernst. Unter den Baufirmen ist der Wettbewerb um den nächsten Auftrag hart und die Ingenieurbüros können oft die eigentlich gesetzlich fixierten Honorarsätze nicht erzielen. Bauingenieure verdienen im Vergleich zu Maschinenbau- und Elektroingenieuren deutlich weniger. Ich arbeite in der Bayerischen Straßenbauverwaltung die ebenfalls durch den Sparzwang rund 20 % der Stellen abbauen muss. Mit immer weniger Personal stemmen wir aber immer höhere Investitionen – das geht empfindlich an die Substanz. Die Ansprüche, die die Gesellschaft an eine moderne Straßeninfrastruktur stellt, sind hoch – Tendenz steigend. Leistungsfähig, verfügbar, sicher, umweltschonend sowie radfahrer- und fußgängerfreundlich soll sie sein. Das ist nur mit gut ausgebildetem, hochqualifiziertem und motiviertem Personal zu leisten. Um diese Aufgaben zu bewältigen, muss die Gesellschaft in den kommenden Jahren ein besonderes Augenmerk auf den Nachwuchs legen. Das fängt bei dem Bild des Bauingenieurs in der Öffentlichkeit an und hört bei der Bezahlung auf. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Infrastruktur auch morgen die hohe Qualität von heute bieten kann. 

Danke für das Gespräch!

...zweiter Teil

In der Fortsetzung dieser Reihe äußert sich die Geschäftsführerin der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein, RA’in  Simone Schmid

Frau Schmid, können Sie aus der Sicht der Kammer einschätzen, wie viel technisches Personal in den Verwaltungen des nördlichsten Bundeslandes abgebaut wurde? 
Ich schätze, dass ca. 20 % bis 30 % an technischem Personal in den Verwaltungen des nördlichsten Bundeslandes abgebaut wurden. Konkrete Zahlen sollten bei den jeweiligen Verwaltungen angefordert werden. 

Wie hoch schätzen Sie den Bedarf an Straßenbauingenieuren ein und kann er Ihrer Meinung nach gedeckt werden? 
Der Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren jedweder Fachrichtungen in den Büros kann grundsätzlich nicht einmal ansatzweise gedeckt werden. Ich stimme daher den Ausführungen von Herrn Popp vollinhaltlich zu. Gerade für unser Bundesland möchte ich in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass die Ausbildungssituation im Vergleich zu anderen Bundesländern äußerst problematisch ist. Es existiert nur eine Fachhochschule, welche in Lübeck angesiedelt ist. Da die Freie und Hansestadt Ham-burg keine Fachhochschule unterhält, kommen vermehrt Studenten aus Hamburg nach Lübeck, um zu studieren. Diese Studenten sind per se für Schleswig-Holstein verloren, da diese sodann wieder nach Hamburg zurückkehren, um sich dort eine Arbeitsstelle zu suchen. Das Gleiche gilt auch für Studenten, die aus der Region südlich des Nord-Ostsee-Kanals kommen. Denn auch diese zukünftig Studierenden suchen sich entweder einen Studienplatz in Hamburg und bleiben vor Ort oder sie studieren in Lübeck und suchen sich im Anschluss einen Arbeitsplatz in Hamburg. 

Im Ergebnis ist festzuhalten, dass Schleswig-Holstein für die Freie und Hansestadt Hamburg ausbildet und nicht für das eigene Bundesland. 

Die Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein fordert daher von der Politik einen weiteren Ausbildungsstandort, der zentral in Schleswig-Holstein angesiedelt ist. 

Wie viele Studierende im Bauingenieurwesen spezialisieren sich in Straßenbau- und Verkehrstechnik und stoßen in absehbarer Zeit auf den Arbeitsmarkt? 
Nach Rücksprache mit der Fachhochschule Lübeck spezialisieren sich pro Jahr lediglich 10 bis 15 Studierende für Straßenbau und Verkehrstechnik. M. E. sind das zu wenig Studierende für den Bereich Straßenbau und Verkehrstechnik. Ursächlich hierfür ist, dass der Bedarf nicht gesehen wurde und da-her keine entsprechenden Maßnahmen getroffen wurden. Insoweit bedarf es, um derartige Probleme für die Zukunft zu vermeiden, zunächst Kontinuität in der Politik dahingehend, langfristig Gelder für den Straßenbau zum Zwecke der Planungssicherheit zur Verfügung zu stellen. 

Wie wird sich die Personalsituation in diesem Bereich aus Ihrer Sicht entwickeln? 
Die Situation in diesem Bereich wird sich negativ entwickeln, sofern das Ausbildungsniveau nicht an-gehoben wird. Es muss mehr Qualität anstelle von Quantität geben. Durch den Bologna-Prozess findet eine zunehmende Zersplitterung der Studiengänge statt. Wir müssen gemeinsam mit der Politik Sorge dafür tragen, dass eine qualitativ hochwertige Ausbildung zum Ingenieur/zur Ingenieurin angeboten wird. Eine Rückkehr zum klassischen Diplom-Ingenieur wäre wünschenswert. Entweder ein Diplom-Ingenieur (FH) mit 8 Semestern oder ein Diplom-Ingenieur (TH) mit 10 Semestern. Eine derartige Ausbildung geht selbstverständlich auch mit dem Bachelor- und Masterstudiengang. Dies setzt allerdings voraus, dass der Masterstudiengang konsekutiv erfolgt.

Danke für das Gespräch!

...dritter Teil

In der dritten Fortsetzung dieser Reihe äußert sich zu dem Themenkomplex der Direktor des Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein (LBV.SH), Dipl.-Ing. Torsten Conradt.

Herr Conradt, können Sie aus Ihrer Sicht einschätzen, wie viel technisches Personal in den Verwaltungen des nördlichsten Bundeslandes bzw. konkret in der Straßenbauverwaltung des Landes in der letzten halben Dekade abgebaut wurde?  

Seit Gründung des LBV.SH im Jahre 2005 ist bis Ende 2016 insgesamt  mehr als 20 % der Stellen abgebaut worden. Positiv zu vermerken ist, dass  mit dem Landeshaushalt 2017 erstmals wieder Mittel für die Einstellung von 30 zusätzlichen Planern bereitgestellt worden sind.  Eine große Zahl dieser zusätzlichen Stellen konnte auch bereist besetzt werden. Die ursprünglichen Einspar- vorgaben sahen eine weitere deutliche Reduzierung des Personalbestandes vor. Ich bin zuver- sichtlich, dass mit der neuen Landesregierung diese positive Entwicklung noch weiter bestärkt wird.    

 Wie hoch schätzen Sie den Bedarf an Straßenbauingenieuren für Schleswig-Holstein insgesamt und speziell für Ihre Verwaltung ein und kann er Ihrer Meinung nach gedeckt werden?  

Zusammen mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein wurde im Jahre 2016 ein Mehrbedarf von über 200 Stellen beim LBV.SH  für die Abarbeitung insbesondere der zusätzlichen Projekte in Bundesverkehrswegeplan einschließ- lich der Erhaltung für die Autobahnen und Bundesstraßen sowie die zusätzlichen Erhaltungspro- jekte im Landesstraßenbereich ermittelt.  Jetzt muss jedoch vor dem Hintergrund der Ende 2016 vom Bund beschlossenen Neuausrichtung der Verwaltung der Bundesfernstraßen im Rahmen einer bundeseigenen Infrastrukturgesell- schaft eine neue Ermittlung erstellt werden. Dabei wird besonders wichtig sein, dass die Bundes- straßen in Schleswig-Holstein durch den LBV.SH betreut werden. Wir hoffen, den entsprechen- den Prüfauftrag im Koalitionsvertrag entsprechend für den LBV.SH beantworten zu können.  Da der Projektumfang hierdurch sich jedoch nicht verändern wird, sondern eher noch zusätzliche Schnittstellenprobleme entstehen werden, dürfte der Bedarf an Straßenbauingenieuren tenden- ziell eher sogar noch größer werden. Bei den aktuellen Randbedingungen der Studienplatzange- bote in Schleswig-Holstein für Straßenbauingenieure gehe ich nicht davon aus, dass dieser Be- darf  gedeckt werden kann.  

Wie viele Studierende im Bauingenieurwesen spezialisieren sich nach Ihrer Kenntnis in Straßen- bau- und Verkehrstechnik und stoßen in absehbarer Zeit auf den Arbeitsmarkt?  

Konkrete Zahlen liegen dem LBV.SH hierzu nicht vor. Die Bewerbersituation bei den aktuell erfreulicherweise wieder verstärkt durchgeführten Stellenausschreibungen zeigt jedoch, dass hier nicht genügend Studierende einen entsprechenden Abschluss erlangen.   

Wie wird sich die Personalsituation in diesem Bereich aus Ihrer Sicht entwickeln?  

Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, müssen wir mehr junge Menschen für technische Studiengänge aber auch Ausbildungsberufe begeistern und ebenfalls auch mehr Studien- und Ausbildungsplätze in diesen Bereichen bereitstellen.   

Weiterhin gilt es bei den Straßenbauverwaltungen attraktive Arbeitsplätze mit einer angemessenen Bezahlung und überzeugenden Arbeitsbedingungen anbieten zu können.

Danke für das Gespräch!

Fortsetzung folgt!